Hypnose habe ich selber in den 80ern in der “Eso-Zeit” kennengelernt. Ganz großes Voodoo, spannende Experimente aber mit Null Ahnung was wir da wirklich gemacht haben.
Dann bin ich der Hypnose 20 Jahre später im Rahmen einer Psychotherapie wieder begegnet, die psychologische Psychotherapeutin sagte “da können wir auch mit Hypnose etwas machen”. Hypnose und Trance war mittlerweile wissenschaftlich erforscht und belegt, und werden, außer im Coaching und der Lebens Beratung, auch in psychotherapeutischen Kliniken angewendet. Auch versetzen verschiedene Meditationen oder z.B. schamanistisches Trommeln den Geist in einen Trance Zustand - es ist also gar nicht so selten ...
Ihren etwas zwielichtigen Ruf hat die Hypnose vor allem durch die Showhypnose bekommen. Der Showhypnotiseur lässt Leute in Trance verfallen und mitunter sehr seltsame Dinge tun. Es gibt genug andere Gründe aus denen Leute seltsame Dinge tun dafür braucht man nicht unbedingt eine Hypnose, aber für den Show-Effekt ist es um vieles eindrucksvoller wenn es kombiniert wird. Zum einen hat ein Show-Hypnotiseur ein wirklich großes Talent, und zum anderen weiß er ganz genau auf welche äußeren Anzeichen er achten muss um zu sehen welchen Besucher er auf die Bühne holt, jemand der für die Hypnose zugängig ist, und wen er tunlichst nicht holt weil es nicht klappen würde.
Die gängige Meinung ist, dass man unter Hypnose alles tun kann, willenlos wird, und dem Hypnotiseur ausgeliefert ist. Das ist schlichtweg falsch. In Hypnose wird man keine Dinge tun die man bei wachem Bewusstsein nicht auch tun würde. Man würde nicht die Geheimnummer seine EC-Karte verraten und man würde sich nicht nackt ausziehen und die Straße runter rennen. Kurzum man kann zu nichts gebracht werden was man nicht selber will.
Insofern bringt es in den allermeisten Fällen auch nichts, wenn man zu einer Hypnosesitzung geht und entweder die Einstellung hat: “ na ja probiere ich es mal aus aber klappen wird es eh nicht”, oder auch :” meine bessere Hälfte schickt mich, ich soll mit dem Rauchen aufhören, habe aber gar keinen Bock dazu.”
Dann ist der innere Widerstand zu einer Veränderung so groß dass der Hypnotiseur sich in den allermeisten Fällen fragt: ” warum ist der überhaupt hier?” und den Klient wieder wegschickt.
Wenn man aber eine Wirkung haben möchte, und weiß wie sehr das Unterbewusstsein dabei eine Rolle spielt, dann kann Hypnose genau die Unterstützung sein die man braucht um die Veränderung auch dauerhaft umzusetzen.
In der Regel steht einem das Wachbewusstsein, unser kritischer, logischer Verstand, unsere eingeschliffenen Gewohnheiten zu sehr im Weg, um grundlegende Änderungen, z.b. Rauchentwöhnung, erfolgreich umzusetzen.
Mit Hypnose umgeht man diesen Bereich und tritt direkt in Kontakt mit dem Unterbewusstsein.
Da Hypnotiseur und Klient gemeinsam diese Bereiche umgehen, können gewünschte Veränderungen direkt tief verankert werden und somit von unserem Wachbewusstsein als ”Normal” erkannt werden und eine große Wahrscheinlichkeit haben, umgesetzt zu werden.
Warum ist das Unterbewusstsein hierbei so wichtig?
Der Vergleich von unserem Wachbewusstsein zum Unterbewusstsein stellt sich ungefähr von der Größe her wie ein Wassertropfen zu einem Ozean dar. Das Unterbewusstsein hat einen viel breiteren Einfluss auf unser Denken und Handeln als wir zumeist annehmen. Im Unterbewusstsein sind all unsere Erfahrungen die wir während unseres Lebens gemacht haben, unsere Erziehung, unsere Prägung, alle beiläufig wahrgenommenen Informationen verankert und beeinflusst so, ohne dass wir es bemerken, unsere eigentlichen, willentlichen Entscheidungen.
Ach ja, und man kann auch nicht auf ewig in einer nicht richtig beendeten Hypnose „stecken“ bleiben. Spätestens nach einem gesunden Schlaf ist man wieder so Trance-frei wie zuvor.